13.11.2023

Wolffs HiSPS kommt auf den Markt

Rückblende: Vor einem Jahr präsentierte Wolffkran auf der bauma 2022 als erster Hersteller der Kranbranche das elektronische Assistenzsystem High-Speed-Positioning-System, kurz HiSPS, das es ermöglicht, die Last am Kranhaken fast schwingungsfrei zu bewegen und millimetergenau zu positionieren.

Ab sofort ist die zum Patent angemeldete Technologie zusammen mit Wolffkrans Neuzugang Wolff 6523 Clear bestellbar. Ab Anfang 2024 werden weitere neugefertigte Wolff-Modelle mit der Option ausgestattet, das HiSPS zu aktivieren und auch bestehende Wolff-Krane können nachgerüstet werden.

Das zuschaltbare Assistenzsystem HiSPS arbeitet durch zwei akkubetriebene Sensoren an Laufkatze und Unterflasche des Kranhakens. Verbunden mit einer Steuerungseinheit im Schaltschrank erkennen diese die Bewegungen des Seils und passen die Bewegung und Geschwindigkeit von Drehwerk und Laufkatze automatisch daran an. „Der Kranführer steuert letztlich nicht mehr den Kran, sondern die Last mit Unterstützung des Systems“, erläutert Viktor Mosolf, Abteilungsleiter Digitalisierung beim Heilbronner Traditionshersteller.
Das zuschaltbare Assistenzsystem HiSPS arbeitet durch akkubetriebene Sensoren an Laufkatze und Unterflasche des Kranhakens

Die durch die Kranbewegung in Schwingung versetzte Last wird durch Aktivierung des HiSPS innerhalb von Sekunden zum Stillstand gebracht. Auch starke Windeinflüsse können so ausgeschaltet werden. Da die Laufkatze bei aktiviertem HiSPS immer automatisch die Position über der Hakenflasche einnimmt, ist kein Schrägzug der Last möglich.

Zieht man den Kranhaken per Hand oder schiebt die Last per Hand am Boden, so fährt die Laufkatze automatisch mit bzw. ist immer exakt über der Last positioniert. „Das Risiko von Unfällen und Schäden durch schwingende Lasten oder Haken wird dank HiSPS erheblich reduziert“, resümiert Viktor Mosolf.

Zudem ermöglicht das System, Hakenpositionen zu speichern und automatisiert anzufahren. So kann die Last auch bei schlechter Sicht präzise positioniert werden. Die Möglichkeit, gespeicherte Positionen automatisiert anzufahren, macht HiSPS dabei neben Baustellenkrane auch für ‚Wölffe‘ auf Lagerplätzen, in Minen und in der Industrie interessant, die ohne Krankabine vom Boden aus gesteuert werden.
Das High-Speed-Positioning-System soll aber nur der Anfang sein

Mohamed Abouelezz, Leiter Produktmanagement und Business Development bei Wolffkran, geht noch einen Schritt weiter: „HiSPS ist aber nicht nur ein digitales Assistenzsystem und der Grundstein des autonom fahrenden Krans. Die Kranbewegungs- und Positionsdaten, die das HiSPS generiert, können in die moderne digitale Baustellenorganisation mittels Building Information Modelling (BIM) integriert werden.“

In den nächsten Monaten werden alle Laufkatzkrane der aktuellen Produktion serienmäßig mit vorinstalliertem System ausgeliefert. In einem zweiten Schritt soll das System künftig auch für die Wippkrane des Herstellers zu haben sein.

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