Branchenpionier(e): Speedy Hire in Großbritannien hat einen Nifty HR17 H₂-Elektroboom mit Wasserstoffantrieb mit wichtigen Kunden getestet – das erste Produkt dieser Art, das zur Marktreife gebracht wurde.
Die ersten Serienversionen des neuen Booms sollen in den nächsten ein bis zwei Wochen an die Speedy-Standorte ausgeliefert werden. Soweit wir wissen, handelt es sich dabei um die ersten Auslieferungen aus einer Bestellung von rund 100 Einheiten.
In den letzten Wochen hat Speedy die Test- und Evaluierungsversion dieser innovativen neuen Arbeitsbühne bei einigen seiner wichtigsten Kunden in Auftrag gegeben, insbesondere bei jenen, die ihre ESG-Ratings (Environmental, Social, and Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) verbessern wollen oder in besonders emissionsarmen Bereichen arbeiten. Der Auftrag umfasst sowohl die HR17H₂ als auch das kleinere Schwestermodell HR15H₂ mit 15 Metern Arbeitshöhe.
Das erste Test- und Vorführgerät der Nifty HR17H₂ Hydrogen-Electric am Firmensitz von Speedy
Die neuen Modelle sind das Ergebnis einer zweijährigen Entwicklungspartnerschaft zwischen NiftyLift und Speedy. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei den neuen Modellen um die neuesten Versionen der vollelektrischen Standard-Arbeitsbühnen des Herstellers mit direkt-elektrischem Radmotorantrieb und wartungsfreien AGM-Batterien, wahlweise Lithium-Ionen-Batterien.
Als rein elektrische Maschinen sollen die neuen Wasserstoff-Booms bei typischen Anwendungen vier bis fünf Tage lang zwischen den Aufladungen arbeiten können. Die H₂-Modelle sind mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle ausgestattet, die von einer Standard-G20-Wasserstoffgasflasche gespeist wird und bei Bedarf Strom zum Nachladen der Batterien erzeugt. Es ist möglich, das System so einzustellen, dass die Batterien ständig nachgeladen werden. Oder erst dann, wenn der Ladezustand auf einen voreingestellten Wert sinkt.
Eine leichte G-20-Wasserstoffgasflasche
Vorausgesetzt, dass vor Ort eine Standard-Wechselstromquelle verfügbar ist, können die Batterien auch durch Anschließen an eine normale Stromquelle aufgeladen werden, wodurch der Wasserstoffverbrauch gesenkt wird. An Standorten, an denen es keinen Strom gibt, sollte die Maschine jedoch mit einer einzigen Wasserstoffflasche länger als zwölf Arbeitstage bei typischer Nutzung laufen können, bevor ein Wechsel des Wasserstoffzylinders erforderlich ist. Das System kann den Betreiber auch warnen, wenn der Gasfüllstand in der Flasche unter einen voreingestellten Wert fällt.
Exklusiver Deal
Speedy hat in diesem Jahr eine Bestellung im Wert von neun Millionen Pfund für „nachhaltige Höhenzugangsprodukte“ aufgegeben, darunter die rund hundert Nifty Hydrogen-Electric-Arbeitsbühnen, die noch in diesem Jahr oder zumindest in den nächsten zwölf Monaten ausgeliefert werden sollen. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Auftrag im Rahmen eines dreijährigen Exklusivvertrags für mindestens zwei weitere Jahre fortgeführt, bei dem Speedy das einzige Vermietunternehmen in Großbritannien sein wird, das diese neuen Arbeitsbühnen anbietet.
Der CEO von Speedy, Dan Evans, sagt: „Wir haben eine lange Geschichte als Marktführer bei der Kombination von Produktinnovation und Nachhaltigkeit, und unsere Zusammenarbeit mit Niftylift ist ein weiteres Beispiel dafür. Unsere nachhaltige Wachstumsstrategie Velocity gibt dem Unternehmen eine klare Richtung vor, um unseren Kunden, unseren Mitarbeitern und unseren Investoren langfristige Vorteile zu bieten, und dies ist ein starkes Beispiel für Velocity in Aktion.“
„Unsere Investition und Zusammenarbeit mit Niftylift ermöglichen es uns, die nachhaltige und technologische Entwicklung in den Sektoren, in denen wir tätig sind, zu beschleunigen, und unterstützen unseren ehrgeizigen Plan, bis 2040 ein Netto-Nullemissions-Unternehmen zu werden – zehn Jahre früher als von der Regierung anvisiert – und gleichzeitig für unsere Kunden kommerzielle Nachhaltigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Alternativen zu gewährleisten.“
Andy Briggs, Geschäftsführer von Speedys Bühnensparte, fügt hinzu: „Dies ist eine aufregende neue Ergänzung zu unseren Spezialprodukten und -dienstleistungen. Die phänomenale Einzelladefähigkeit der wasserstoffelektrisch betriebenen Niftylift-Arbeitsbühne ist das Pendant zum Start eines neuen Elektroautos mit einer Reichweite von tausend Meilen, und das, bevor Sie die zusätzliche Kapazität der Wasserstoff-Brennstoffzelle hinzufügen. Diese Innovation wird es unseren Kunden ermöglichen, eine bahnbrechende und wiederholbare Vor-Ort-Lösung zu mieten, die ihnen hilft, ihre betrieblichen Netto-Null-Ziele für die Zukunft zu erreichen.“
Vertikal Kommentar
Wir haben die HR17H₂ zum ersten Mal auf einer Branchenveranstaltung im September 2022 zu Gesicht bekommen, da schien sie bereits einsatzbereit zu sein. In den neun Monaten seither haben die beiden Unternehmen das Konzept getestet und weiterentwickelt, um sicherzustellen, dass es in der Praxis gut funktioniert. Es scheint eine vielversprechende Lösung für Standorte zu sein, an denen es zumindest in der ersten Hälfte eines Projekts keine oder nur eine sehr begrenzte Netzstromversorgung gibt.
Speedy wird jedoch wahrscheinlich bei einigen potenziellen Kunden auf Widerstand oder Nervosität stoßen, da die bloße Erwähnung des Einsatzes von Wasserstoff vor Ort aufgrund seines explosiven Rufs Bedenken hervorrufen mag. Die Strategie des Unternehmens, so viele dieser Maschinen in seinen Mietpark aufzunehmen, bevor ein nachgewiesener Bedarf besteht, mag wie ein mutiger Schritt aussehen. Aber allein die Tatsache, eine Vielzahl solcher Maschinen im Einsatz zu haben, kann nicht dazu beitragen, solche psychologischen Barrieren zu überwinden. Falls doch, ist das Unternehmen seinen Konkurrenten um eine ganze Nasenlänge voraus.
Das Zylinder-/Brennstoffzellenkonzept scheint eine optimale Lösung für mittelgroße Geräte wie zum Beispiel Boomlifte zu sein. Die Maschinen sind sauber, leise und leistungsstark, wartungsarm und können zwei bis drei Wochen oder länger mit einer einzigen Wasserstoffflasche betrieben werden, die dann schnell und einfach gewechselt werden kann. Das ist sicherlich besser als die alternative Lösung mit Wasserstoff und interner Verbrennung, auch wenn sich diese Methode für die größten Gerätetypen als am besten geeignet erweisen könnte.
Um wirklich umweltfreundlich zu sein, benötigen beide Wasserstoffformate natürlich eine reichliche Versorgung mit „grünem“ Wasserstoff, der aus Quellen wie Sonnenenergie, Wind- oder Wasserkraft gewonnen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir sowohl vor Nifty als auch vor Speedy den Hut ziehen, dass sie dieses neue Konzept in die Tat umgesetzt haben, anstatt nur darüber zu reden. Wir werden ein Auge darauf haben, wie sich diese Maschinen in der Vermietpraxis bewähren. Und bald weiter berichten.
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