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04.05.2023

Der neue Rekordboom

Wir haben Fotos einer neuen selbstfahrenden Teleskoparbeitsbühne mit einer Arbeitshöhe von 70 Metern (224 Fuß) erhalten, die vom chinesischen Kran- und Arbeitsbühnenhersteller XCMG entwickelt wurde.

Der neue Megaboom befindet sich derzeit in der Testphase und soll Anfang nächsten Jahres einsatzbereit sein. Wir haben zwar einige Fotos von der neuen Maschine erhalten, aber nur wenige oder gar keine Details zu ihren technischen Spezifikationen. Die von uns befragten XCMG-Mitarbeiter wollten sich nicht zur Existenz einer solchen Maschine äußern, obwohl sie definitiv mit potenziellen Hauptkunden in Europa diskutiert wurde.

Wir gehen davon aus, dass die XGS70K eine Arbeitshöhe von 70 Metern haben wird, mit einem fünfteiligen Ausleger und einem dreiteiligen Gelenkarm für schwere Arbeiten.
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XCMGs XGS70K


Wenn unsere Quellen richtig liegen – und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln –, wurde die neue Maschine von Anfang an nach europäischen Standards entwickelt, und mindestens die ersten fünf oder sechs Einheiten werden Anfang 2024 nach Europa geliefert. Diese Europe first-Politik unterscheidet sich von der der beiden anderen Hersteller von Auslegerarbeitsbühnen mit Arbeitshöhen von 65 Metern oder mehr – der 66-Meter-Bühne Snorkel 2100SJ, deren Einheiten auf lokalen Baustellen in Las Vegas als Teil eines Vorproduktions-Testprogramms arbeiten, und der 68-Meter-Maschine Zoomlion ZT68J, deren Exemplare auf speziellen Baustellen in China arbeiten und noch nicht als Maschine für Überseemärkte gesehen werden.
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Bekannter Aufbau des Chassis


In Anbetracht des Wettbewerbsverhältnisses zwischen Zoomlion und XCMG hätten wir erwartet, dass der neue Boom eine ähnliche Reichweite wie die ZT68J bietet, also rund 30 Meter, obwohl er mit einem geringeren Gesamtgewicht – etwas weniger als 30 Tonnen – näher an Zoomlions praktischerer 58-Meter-Bühne ZT58J liegt; in diesem Fall könnte die Reichweite eher bei 25 Metern liegen. Wie bei allen großen selbstfahrenden Arbeitsbühnen kommt beim Fahrgestell das ursprünglich von Genie eingeführte Konzept der ausschwenkbaren Beine zum Einsatz, mit dem sich die Gesamtfahrbreite der Maschine mehr als verdoppeln lässt, während die Gesamtlänge des Fahrgestells reduziert wird.

Und wie bei der Snorkel 2100SJ können die Räder um mindestens 90 Grad gedreht werden, sodass die Beine ohne Scheuern ausgefahren werden können. Soweit wir wissen, setzt XCMG jedoch auf ein anderes Konstruktionskonzept.
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Die neue Superbühne soll unter 30 Tonnen wiegen


XCMG wird nächste Woche auf den Vertikal Days ausstellen und dort seine Partnerschaft mit der neuen Genesis-Sparte der Ballyvesey-Firmengruppe bekanntgeben. Es gibt also reichlich Gelegenheit, Fragen zu diesem neuen Megaboom zu stellen.


Vertikal Kommentar

Das große Problem bei solch großen Maschinen besteht darin, sie mit relativ normalen Transportmitteln von A nach B zu bekommen. Heutzutage sind 70-Meter-LKW-Bühnen gang und gäbe und unterscheiden sich in ihren Abmessungen nicht so sehr von diesen selbstfahrenden ‚Monstermaschinen‘, haben aber eine potenziell geringere Tragfähigkeit.

Eine Frage ist, wie schnell JLG und Genie – die derzeit bei 56/57 Metern liegen – in dieses neue Mega-Boom-Marktsegment einsteigen werden, ob überhaupt. Nach allem, was wir bisher gehört haben, nicht sooo bald. Die Entwicklungskosten sind im Verhältnis zu den potenziellen Stückzahlen einfach zu hoch, und mit großen Produktlinien, die stets aktuell gehalten werden müssen, ist dies derzeit keine wirtschaftlich sinnvolle Priorität.

Interessanter Nebenaspekt: Genie hatte seinen damals oft als Superboom bezeichnete große Teleskopbühne SX-180 auf der bauma 2013 enthüllt. Was in einem Jahrzehnt entwicklungstechnisch so alles möglich ist...

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