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24.09.2018

Gerken reagiert

Der Hambacher Forst ist dieser Tage sehr häufig medial vertreten. Geplant ist hier der Abbau von Braunkohle, wogegen seit Jahren Menschen protestieren und sich dazu auch Baumhäuser im Forst gebaut haben.

Die Polizei hat die Order erhalten, diese Baumbesetzer aus dem Wald zu bringen, damit die Rodungsarbeiten starten können. Zum Einsatz sind unter anderem auch Maschinen von Gerken Arbeitsbühnen gekommen.

Das Unternehmen hat darauf reagiert und meldet auf seiner Webseite:
Liebe Kunden und besorgte Mitbürger,

in den letzten Tagen haben wir viele E-Mails von Ihnen zum Einsatz im Hambacher Forst erhalten.

Wir möchten hier noch einmal betonen, dass die Geräte von uns nur vermietet waren und wir von unserem Kunden (unser Kunde ist NICHT die Polizei) in keinster Weise im Vorfeld darüber informiert wurden, wofür er die Arbeitsbühnen einsetzen wird.

Unser Kunde hat regelmäßig von uns Geräte im Einsatz und ist während der Mietzeit der Besitzer. Rein rechtlich haben wir daher keine Möglichkeit, die Geräte abzuziehen.

Da auch wir mit der Vorgehensweise im Hambacher Forst absolut nicht einverstanden waren und sind und wir auch den Einsatz unserer Bühnen dort nicht weiter rechtfertigen können, haben wir heute beschlossen, dass wir unsere Geräte dort stilllegen.

Wir machen das, obwohl wir es rein rechtlich nicht dürfen, und setzen uns damit womöglich hohen Schadenersatzforderungen unseres Kunden aus.

Aber wir halten den Einsatz in der Form für nicht weiter tragbar und haben uns daher zu diesem Schritt entschlossen.

Die Mitarbeiter und die Geschäftsleitung


Vertikal Kommentar
Ein Vermieter lässt seine eigenen Maschinen stilllegen? Und das beim Kunden? Ist der Mann verrückt? All das könnten aufgebrachte Beobachter meinen. Doch die Lage ist eine andere, wenn man die Perspektive verschiebt. Die Firma Gerken hat sich dazu entschlossen, ihre Arbeitsbühnen nicht für ein in ihren Augen zweifelhaftes Projekt beziehungsweise Vorgehen einzusetzen. Und dafür gegebenenfalls wirtschaftliche Einbußen hinzunehmen, vielleicht gar einen guten Kunden zu verlieren.

Dass der schnöde Mammon mal nicht vorgeht, jemand nicht primär aufs Geld schielt, sondern jemand seine persönlichen Überzeugungen voranstellt und sich dafür gewiss auch Kritik ausgesetzt sieht – all das verdient Respekt, egal wie man zu dem Projekt als solches steht. Mut muss man haben. Oder, ganz salopp: Eier in der Hose. Gerken hat's.

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