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25.03.2013

Menno Koel verlässt Holland Lift

Menno Koel verlässt Holland Lift: Der 40-Jährige, bis vor kurzem Geschäftsführer und Hauptanteilseigner, möchte damit dem neuen und seit 1. Januar dieses Jahres alleinigen Eigentümer, der Firma Prodelta Investments aus Rotterdam, freie Hand bei der künftigen Entwicklung und Steuerung des Unternehmens lassen. Koel scheidet zum 1. Mai 2013 aus. Prodelta ist auch Eigentümer von Riwal und Hovago.

Menno Koel war 15 Jahre lang kaufmännischer Leiter von Holland Lift und nach außen hin das Gesicht des Unternehmens. Er hat seine Aufgaben mittlerweile an den Interimsgeschäftsführer Thom Sijs übertragen. Für den Geschäftsbetrieb hat die neue Situation keine weiteren Folgen, beeilt sich der neue Eigentümer zu sagen.

Vielmehr geht Prodelta Investments davon aus, dass Holland Lift attraktives Wachstumspotenzial besitze, zumal die hochwertigen Produkte in zahlreichen Ländern immer stärker nachgefragt würden.
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Menno Koel


Die wechselvolle Geschichte von Holland Lift
Holland Lift wurde Ende 1983 von Martin Haak gegründet und nahm 1984 die Produktion auf. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Scherenarbeitsbühnen für Arbeitshöhen bis zu 34 Meter spezialisiert. Nach finanziellen Schwierigkeiten erwarb 1993 die deutsche Firma MBB den Betrieb. 1998 wurde Terex Eigentümer. Koel war just vorher ins Unternehmen eingestiegen.

2001 hätte Terex Holland Lift beinahe an Haulotte verkauft, aber Roger Tracey von Stoneham Equipment schritt ein und erwarb das Unternehmen seinerseits. Das war im Jahr 2002, an Bord waren die beiden Geschäftsführer Menno Koel und Pieter Boogert, die auch Anteile übernahmen. 2007 dann konnten die beiden Manager dann das Unternehmen von Tracey zurückkaufen. Boogert verkaufte seine Anteile allerdings Ende 2010 nach gesundheitlichen Problemen, woraufhin Koel dessen Anteile erwarb und zum Hauptanteilseigner wurde.

Die Bühnen werden in Hoorn nördlich von Amsterdam hergestellt. Geliefert wird an Kunden in aller Welt, und viele der Maschinen werden von Vermietunternehmen abgenommen. Zu den Abnehmern zählen ferner Wartungsunternehmen im Schiff- und Luftfahrtsektor, Installations-, Maler- und Reinigungsfirmen sowie Vertriebszentren.

Hintergrund
In den vergangenen ein, zwei Jahren hat Holland Lift es nicht leicht gehabt: Die Produktion sollte raufgefahren, der Auftragsbestand abgearbeitet werden, der Finanzchef ging und die Geschichte mit Russon Access in Großbritannien verursachte Verluste.

Für Menno Koel wäre es sicherlich nicht einfach gewesen, vielleicht auch unvorstellbar, die kaufmännische Leitung unter einem neuen Eigentümer einfach so weiterzuführen, als wäre nichts gewesen. Er hat zusammen mit Boogert die Firma mehr als zehn Jahre lang geleitet. Auch die Krise hatte der Hersteller gut überstanden, zumindest in puncto Umsatz und Auslieferungen.

Ohne seinen Kompagnon und Finanzchef war die Geschäftsführung für Koel eine Herausforderung, zumal die Finanzen und die Kommunikation mit den Aktionären sicherlich nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zähl(t)en. Er ist mehr Produkt- und Verkaufsmensch, auch wenn er weiß, wie man ein Unternehmen führt.

Seit einiger Zeit – bereits seit Jahren – kursierten immer wieder Gerüchte, Riwal würde Holland Lift übernehmen; Riwal ist der größte Einzelkunde des Herstellers aus Hoorn. Dass es nun dazu gekommen ist, dürfte also die wenigsten überraschen. Holland Lift hat nun einen starken, finanziell potenten Partner an Bord, der sich obendrein in der Branche auskennt. Und wie es weitergeht? Lassen wir uns überraschen.

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