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08.08.2012

Neue Zähne für den Riesen

Im Tagebau Hambach gehören die Mobilkrane von Breuer&Wasel zum gewohnten Bild. Sieben Geräte des Schwerlast-Logistikers aus Bergheim sind permanent in diesem größten Braunkohle-Abbau Deutschlands stationiert. Vor einigen Wochen wurden drei große Liebherr-Mobilkrane zur Verstärkung in den Tagebau geschickt. Einem der Giganten vor Ort, einem riesigen Abraumbagger, wurde ein neues, 140 Tonnen schweres Schaufelrad eingesetzt.

Bereits vor drei Jahren war Breuer&Wasel schon einmal in Hambach mit dieser technisch anspruchsvollen Aufgabe betraut worden. Nun wurde dort der zweite Braunkohle-Bagger saniert. Die Erneuerung des Schaufelrades war Höhepunkt der nach rund 33 Dienstjahren anstehenden und drei Monate dauernden Generalüberholung des Giganten. Mit 13.000 Tonnen Gesamtgewicht, 96 Meter Höhe und einer Länge von rund 200 Metern zählt der „Bagger 290“ zu den größten Baggern der Welt. Seit 1978 hatten sich die 18 Schaufeln des mächtigen Abraum-Gerätes mit einer Zugkraft von 100 Tonnen durch Kies und Sand gegraben und dabei annähernd drei Milliarden Kubikmeter Erdreich bewegt.

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Mit einer Schwerlast-Raupe wurde das riesigen Schaufelrad vom Montageplatz zum Abraumbagger transportiert..


Das neue Schaufelrad, 18 Meter im Durchmesser und 140 Tonnen schwer, war zuvor in Einzelteilen angeliefert und auf dem Montageplatz – noch ohne Schaufeln – zusammengebaut worden. Hier packten dann die drei Liebherr Mobilkrane LTM 1500-8.1, LTM 1400-7.1 und LTM 1350-6.1 erstmals an, um das in Fertigungsposition liegende Rad zu wenden und auf eine Schwerlast-Raupe zu verladen. Für das Kippen der Last mussten eigens Anschlagmittel konstruiert werden.

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Drei Liebhher Krane von Breuer & Wasel packen das 140 Tonnen schwere Schaufelrad


Zunächst von allen drei Kranen angehoben und in vertikale Position geschwenkt, hielten die beiden größeren Geräte das Rad, während der 350-Tonnen-Kran auf die andere Seite des Schaufelrades umgesetzt und dort wieder angeschlagen wurde. Nachdem die Last wieder waagerecht hing, positionierte sich die Spezialraupe darunter, um die 140 Tonnen Stahl aufzunehmen.


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Ein LTM 1500-8.1, LTM 1350-6.1, LTM 1400-7.1 (vlnr.)


Eine Strecke von 200 Meter hatte die Schwerlastraupe mit dem geschulterten Schaufelrad bis zum Abraumbagger zurück zu legen. Dort wiederholte sich dann der Vorgang zum Aufrichten des Rades. Wieder übernahmen die beiden größeren Liebherr-Geräte das Bauteil und verhoben es in die Einbauposition. „Wir mussten zudem eine Sicherheitsanweisung des Auftraggebers beachten, wonach bei Tandem-Liftarbeiten die Krane zu höchstens 80 Prozent ausgelastet sein dürfen“ erklärt Jürgen Oprée, Technischer Leiter bei Breuer&Wasel.
In den größten Tagebauen des rheinischen Kohlereviers, neben Hambach noch Garzweiler und Inden, betreibt Breuer&Wasel mehrere Krane als so genannte Grundlastgeräte dauerhaft vor Ort. Darunter sind auch die zwei Liebherr Teleskop-Raupenkrane LTR 1100 und LTR 1060, die vorwiegend bei den Revisionen an den riesigen Baggern zum Einsatz kommen.
Zur Kranflotte im Revier zählt auch ein Kran, der von Liebherr nur einmal gefertigt wurde. Dieser vier Meter breite und überaus robust gebaute Geländekran mit der Bezeichnung LTL 1160 ist seit 1997 im Tagebau-Dauereinsatz mit inzwischen 16.000 Betriebsstunden des Kranfahrgestells und 19.000 Betriebsstunden des Kranoberwagens. Der kraftvolle Vierachser war im Frühjahr bei einer Grundrevision im Liebherr-Service-Zentrum in Oberhausen generalüberholt und teilweise auch modernisiert worden.

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Ein UNikat aus dem Jahr 1997: der LTL1160 ist seit 15 Jahren hier im Einsatz


Zwei Tage lang waren die Bergheimer Kranleute für das Wenden, den Transport und den Einbau des Schaufelrades auf der Baustelle. Die Spezialisten der RWE Power AG, die den 38 Quadratkilometer großen und bis zu 370 Meter tiefen Tagebau betreibt, haben zwei Jahre lang die Überholung des Großbaggers geplant und vorbereitet. Rund 11 Millionen Euro lässt sich RWE die Sanierung kosten. Erst in etwa drei Jahrzehnten werden die Braunkohle-Vorkommen im Tagebau Hambach vollständig ausgebeutet sein. So lange soll das neue Gebiss des Riesen durchhalten.

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