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08.10.2018

Kran brennt in Tunnel aus

Kranbrand mit katastrophalen Folgen: Am Freitag ist ein Mobilkran auf dem Weg zu seinem Einsatz im österreichischen Gleinalmtunnel in Brand geraten. Der Gleinalmtunnel befindet sich auf der Pyhrnautobahn A 9 im Süden Österreichs. Das 8.320 Meter lange und 40 Jahre alte Bauwerk verbindet die Regionen Leoben und Graz in der Steiermark. Gegen 13.15 Uhr war der AT-Kran in Flammen aufgegangen. “ Es handelt sich um einen 400-Tonnen-Kran, der von zwei Begleitfahrzeugen eskortiert wurde auf dem Weg zu einem Einsatz in einer Papierfabrik in Pöls.
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Was vom Krane übrigblieb: trauriger Rest eines 400-Tonners (Bild: Feuerwehr Übelbach)


Die Feuerwehr – die Tunnelbasiseinheit Süd gemeinsam mit der Basiseinheit Nord – wurden alarmiert mit der Zusatzinfo „Kranfahrzeug 1 km vom Südportal“. „Bereits auf der Anfahrt war eine enorme Rauchentwicklung sichtbar, unverzüglich rückte eine Einheit in die betroffene Schadensröhre ein und versuchte, zum Fahrzeug vorzudringen. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung war ein Vorankommen bis auf 250 Meter vor dem Kran nicht möglich“, so die Feuerwehr. „Parallel wurde eine weitere Einheit von Süden in die ‚Bau‘-Röhre gesendet, welche dort über einen Querschlag einen weiteren Angriff durchführte.“ Nach nur einer Stunde war der Brand gelöscht. Allerdings musste der Tunnel anschließend noch stundenlang gekühlt werden. 40 Fahrzeuge und knapp 150 Mann waren im Einsatz.
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Die Löscharbeiten (Bild: Feuerwehr St. Michael)


Immerhin wurde offensichtlich niemand bei dem Brand verletzt: 83 Personen konnten sich unverletzt ins Freie retten. Nur der Kranfahrer und der Fahrer eines Begleitfahrzeuges wurden leicht verletzt, heißt es. Die im Tunnel zurückgelassenen Fahrzeuge – 33 Autos, 18 Laster sowie zwei Transporter – konnten unbeschädigt aus der Röhre geholt werden.
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Die Löscharbeiten gingen schnell vonstatten (Bild: Feuerwehr Übelbach)


Der Kranbrand hat katastrophale Folgen. Der Tunnel wurde auf einer Länge von 80 Metern massiv beschädigt. Seit Samstag werden rund 700 Zwischenstützen gesetzt, um die Tunneldecke zu stabilisieren. „Derzeit muss man leider davon ausgehen, dass die Sanierung dieser Schäden mehrere Wochen dauern wird“, sagt Michael Pucher von der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag. Fünf jeweils 144 Quadratmeter große und 50 Tonnen schwere Betonfelder wurden abgebrochen und müssen neu betoniert werden. Ganz abgesehen von zerstörten Notrufnischen, geschmolzenen Kameras, kaputter Sensorik und verbrannten Verkehrsschildern.

Der Eigentümer des havarierten Fahrzeugs war bereits vor Ort: Experten der Firma Felbermayr haben das Wrack inspiziert und wollen es am Dienstag aus dem Tunnel schaffen. Dafür muss das 80 Tonnen schwere Wrack neue Räder bekommen. Laut Firmenchef Horst Felbermayr wurde der Kran im Jahr 2009 für rund zwei Millionen Euro angeschafft und sei erst vor kurzem (gut zwei Wochen) einer Inspektion unterzogen worden.
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Nicht nur der Kran brannte komplett aus, auch Teile des Tunnels wurden massivst beschädigt (Bild: Feuerwehr Übelbach)


Die Schadenshöhe lässt sich noch nicht abschätzen. Da der Tunnel für die Sanierungsarbeiten wochenlang gesperrt werden muss, entgehen dem Staat fette Mauteinnahmen. Als Beispiel lässt sich der letzte Großbrand im selben Tunnel heranziehen: Im August 2016 brannte ein Bus aus in der andern Tunnelröhre, woraufhin diese 20 Tage lang gesperrt blieb. 2,5 Millionen Euro an Mauteinnahmen entgingen dem Betreiber. Hinzu kamen Baukosten von 500.000 Euro.

„Wichtig ist, dass bei dem Unglück niemand ernsthaft verletzt wurde“, sagte Horst Felbermayr gegenüber Medien.

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