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11.04.2018

Streik: Wie anreisen zur Intermat?

Volle Fahrt voraus...?!? Leider nein, denn die französischen Eisenbahner haben ihren Streik am 2. April 2018 begonnen. Sie wehren sich damit gegen die von der Regierung angekündigte Bahnreform (die Deutschland bereits 1994 durchgeführt hat). Hintergrund: Die EU fordert, den französischen Schienenverkehr auch für andere Anbieter zu öffnen, und außerdem soll der gigantische Schuldenberg der SNCF irgendwie abgebaut werden – er beläuft sich auf 55 Milliarden Euro. Soviel zum Hintergrund.

Die „Cheminots“, wie die Eisenbahner in Frankreich genannt werden, setzen auf eine Zermürbungstaktik, kombiniert mit einer gewissen Zuverlässigkeit: Zwei Tage wird gestreikt, dann läuft der Verkehr wieder für drei Tage, woraufhin wiederum zwei Tage lang in Ausstand getreten wird usw. usf. Auch die Dauer der ersten Streikphase steht bereits fest: erstmal bis Ende Juni 2018.
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Die Intermat 2015 aus der Vogelperspektive


Das heißt: Die Intermat wird die Folgen des Streiks mit voller Wucht zu spüren bekommen. Auch das ist nichts Neues, erinnern wir uns an den Streik von 2002, als die ganze Woche über das Land komplett stillstand... Diesmal kommt es nicht ganz so dicke wie damals, aber schon jetzt ist klar, dass an den beiden ersten und dem letzten Tag der Intermat keine Fernzüge im Land (und über die Landesgrenzen hinaus) rollen werden: Streiktage sind Montag, der 23. sowie Dienstag, der 24. April 2018, dann sollte alles nach Plan verlaufen am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, bis die Zeichen am darauffolgenden Wochenende, also am 28. und 29. April, wieder auf Streik stehen. Den Streikkalender finden Sie hier, auf einer Übersichtsseite der SNCF. Auf der Intermat-Webseite findet man dazu leider keinerlei Informationen.

Es bietet sich also an, den Sonntag für die Anreise per Bahn zu nutzen und unter der Woche wieder zurückzufahren per TGV. Das Auto ist natürlich sonst die einfachste Alternative, zumal bei Air France sowie an einigen deutschen Flughäfen ja auch gerade gestreikt wird. Nur: Die ohnehin chronisch überlasteten Straßen sowie der Périphérique rund um Paris werden dadurch sicher deutlich voller sein. Was ist voller als voll? Rien ne va plus – nichts geht mehr. Übrigens: An einem der ersten Streiktage hat ein französischer Journalist 80 (oder waren es nur 40?) Kilometer im Großraum Paris mit seinem Wagen zurückgelegt. Er war nach drei Stunden am Ziel. Das mal nur für Ihre Planung...

Auch die Messetage selbst werden betroffen sein, allen voran die umtriebigen und mit vielen Terminen gespickten ersten beiden. Denn Nahverkehrs- und Vorortzüge können auch betroffen sein. Im Moment – heute ist kein Streiktag – läuft der Verkehr bei der RER B, die zum Messegelände in Villepinte führt, normal. Ebenso die RER A: normal. Bei den anderen RER-Schnellbahnlinien fahren derzeit, obwohl nicht gestreikt wird, lediglich zwei von drei Zügen, jeder dritte fällt also aus.

Zu allem Überfluss hat sich auch die Erneuerung des seit über zehn Jahren beliebten und etablierten Leihfahrraddiensts Vélib zum waschechten Fiasko ausgewachsen. Seit letztem Jahr werden die Stationen umgebaut, es sind kaum Räder zu finden: Von 1.400 Radstationen sind derzeit nur 500 bestückt. Eigentlich sollten gaaanz viele E-Bikes dazukommen und sowieso alles besser werden... Alles Weitere muss man abwarten.

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