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06.02.2018

Tadano hofft aufs vierte Quartal

Anhaltender Abwärtstrend? Tadano hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Von September bis Dezember 2017 sind die Umsätze um 6,3 Prozent auf 119 Milliarden Yen (871 Millionen Euro) geschrumpft im Jahresvergleich. Dennoch – oder gerade deswegen – gibt der Kranbauer die Hoffnung für das Schlussquartal nicht auf. Der Gewinn vor Steuern sackte um fast ein Viertel auf umgerechnet 78 Millionen Euro ab. Verantwortlich dafür ist einzig und allein der Einbruch beim Verkauf von Mobilkranen. Dieser schrumpfte um über 17 Prozent auf 475 Millionen Euro.

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Um 2,8 Prozent gestiegen ist der Umsatz mit Ladekranen auf 105 Millionen Euro. Mit Arbeitsbühnen konnten die Japaner 170 Millionen Euro umsetzen, ein stattliches Plus von 12,5 Prozent. Mit Serviceleistungen, Ersatzteilen und Gebrauchtmaschinen (Sonstige Umsätze) setzte Tadano 172 Millionen Euro und damit knapp 17 Prozent mehr um.

Ein Großteil des Abwärtstrends geht auf die Märkte in Europa und Asien zurück. Im Heimatmarkt, der mit 55 Prozent gut die Hälfte des Umsatzes ausmacht, musste Tadano Einbußen von 2,9 Prozent (484 Millionen Euro Umsatz) hinnehmen, in Europa ging es um über 20 Prozent bergab auf 94 Millionen Euro.

Nach Regionen aufgesplittet ergibt sich folgendes Bild: Auch Nordamerika, der wichtigste Exportmarkt des Unternehmens, ging um 2,5 Prozent nach unten auf 139 Millionen Euro. In Südamerika erlebte Tadano mit fast 40 Prozent Umsatzerosion auf 49 Millionen Euro einen heftigen Einbruch. im drittwichtigsten Markt Asien schnellte der Umsatz um 18 Prozent auf 83 Millionen Euro in den Keller. Middle East blieb mit rund 55 Millionen Euro fast stabil (-1 Prozent), wohingegen die Verkäufe in Australien/Pazifik, Afrika und den GUS-Staaten gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal um 6,6 Prozent auf 35,6 Millionen Euro gestiegen sind.

Für das demnächst endende Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, das wären 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Diese Zahl basiert auf verschiedenen Prämissen: einem siebenprozentigen Rückgang im Mobilkrangeschäft, einer Stagnation bei Ladekranen, einem leichten Plus bei den Bühnen sowie einem kräftigen Zuwachs bei sonstigen Umsätzen. Dabei soll das Geschäft in Nordamerika in letzter Minute alles richten: Dort erwarten die Verantwortlichen einen Umsatzzuwachs von 17 Prozent auf rund 220 Millionen Euro fürs Gesamtjahr. Für Europa hat man sich mit einem Minus in der Größenordnung von nahezu 20 Prozent abgefunden (125 Millionen Euro), und auch das Geschäft in Japan wird demnach fünf Prozent geringer ausfallen.

Hinzu kommt eine Unwägbarkeit: In den Vereinigten Staaten hat Tadano möglicherweise zu viele Krane abgesetzt, die nicht den geltenden Abgasnormen der amerikanischen Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency, kurz EPA, genügen. Übergangsweise darf ein bestimmter Prozentsatz der verkauften Maschinen nicht mit diesen Vorschriften übereinstimmen. Der japanische Hersteller hat selbst angegeben, diese Zahl womöglich überschritten zu haben und befürchtet, Fehler gemacht zu haben. Externe juristische Berater sollen dies nun prüfen. Alle derzeitigen Modelle in der Produktpalette entsprechen Tadano zufolge den Vorschriften. Es ist möglich, dass hier Strafzahlungen auf das Unternehmen zukommen.


Vertikal Kommentar

Unerwartet kommen diese Zahlen nicht. Die Hoffnungen der Japaner ruhen auf einem Anziehen des US-Geschäfts. Dennoch dürften die Margen aufgrund der derzeitigen Dollarschwäche hier schrumpfen. Könnte dies, obendrein noch in Kombination mit eventuellen Strafen in den USA, zu einem drastischen Gewinneinbruch führen? Auch das Geschäft in Europa stellt Tadano vor große Herausforderungen, zumal hier kräftig umstrukturiert wird.

Frühindikatoren deuten auf eine Verbesserung hin, und auch der Erwerb von Waterland Trading könnte sich als hilfreich erweisen, zumal Tadano in Frankreich etwas mehr vom Fleck kommt. 2018 wird für das europäische Geschäft also wahrscheinlich ein Übergangsjahr, danach sollte die Wende zum Besseren bevorstehen. In den USA hängt viel mit dem Wechselkurs des Dollar zusammen.

Insgesamt betrachtet scheint Tadano einigermaßen gut positioniert, um Marktanteile zurückzuerobern und langfristige Problemthemen hinter sich zu lassen.



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