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10.05.2017

Ruthmann zurück im (fast) 100-Meter-Geschäft

Die Schatten von Paris reichen bis ins niederländische Flachland. In Amsterdam wurde vor rund 350 Jahren der Pegel des Meeresarms IJ als Nullpunkt für Höhenmessungen festgelegt. Und genau dort hat der LKW-Bühnen-Bauer Ruthmann angekündigt, dass er wieder Arbeitshöhen jenseits der 75 Meter in Angriff nehmen wird. Diese Arbeitshöhe bietet das bisherige Flaggschiff T750 HF, welches vor genau einem Jahr angekündigt und im Herbst 2016 vorgestellt wurde.

Auf der Intermat 2018 im kommenden Frühjahr will Ruthmann eine neue große LKW-Bühne in der Größenordnung von 90 Metern enthüllen. Damit zettelt Ruthmann laut eigenem Bekunden die nächste „Revolution“ an, diesmal in der Großgeräte-Klasse. Unter dem Motto hatte der münsterländische Hersteller im Frühjahr 2012, auch auf der Intermat, mit dem T460 seine Neuentwicklungen im LKW-Segment ins Rollen gebracht.
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Die Ruthmann-Geschäftsleitung hat allen Grund zur Freude: Uwe Strotmann, Rolf Kulawik, Uwe Stapper und Dr. Nico Krekeler (v.l.)


Mittlerweile umfasst die sogenannte Height Performance-Baureihe sieben Modelle mit Arbeitshöhen zwischen 38 und 72 Metern. Einen draufgesetzt haben die Ruthmänner im vergangenen Jahr mit den vier Highflex-Modellen mit dem hinterdrehbaren Arbeitskorb. Diese steuern Höhen an von 51, 57, 65 und 75 Metern. Macht zusammen elf große LKW-Bühnenmodelle.

Nun ist der Himmel das Ziel des Maschinenbauers, dessen Geschäftszahlen Jahr für Jahr erneut durch die Decke gehen. Unter dem Kürzel „T9xx HF“ kündigt Ruthmann einen Sky Performance-„Steiger“ auf fünf Achsen an, ebenso mit Highflex-Technologie. Die Rede ist von einem Standard-LKW der Marken Scania, MAN und Volvo mit einem zulässigen Gesamtgewicht zwischen 48 und 52 Tonnen und einer Gesamtlänge von 14,99 Meter.

An Selbstbewusstsein mangelt es den Verantwortlichen nicht: „Der neue T9xx HF ist das weltweit beweglichste Großgerät im LKW-Arbeitsbühnen-Markt und wird unsere aktuell führende Marktposition im Großgerätesegment national und international weiter festigen und ausbauen.“

Warum? Ruthmann fährt zum einen eine Doppelstrategie und kündigt zum anderen wieder bahnbrechende Neuerungen an. Die jetzigen großen LKW-Bühnen funktionieren so: Erst muss der Unterarm-Ausleger komplett aufgerichtet und verriegelt werden, dann kann man die Bühne verwenden. Beim neuen Modell soll der untere Ausleger variabel aufrichtbar sein, was ein Riesenplus an Flexibilität mit sich bringe.
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So deutet Ruthmann die Möglichkeiten der neuen LKW-Bühne an


Der Hersteller erklärt: „Der Ausleger wird nur, wenn nötig, elektronisch verriegelt, zum Beispiel um die maximale Arbeitshöhe zu erreichen. Zusammen mit dem imposanten Oberarm mit einer Länge von über 30 Metern und der bekannt-flexiblen Highflex-Korbarmdrehwinkel- und -Korbdrehfunktion ist damit das Erreichen ganz neuer Objektpositionen in großen Höhen möglich. Das ‚Doppelkonzept‘ ist derzeit einmalig am LKW-Arbeitsbühnenmarkt und verspricht den Kunden flexiblere Einsatzmöglichkeiten und dadurch höhere Auslastungsquoten.“
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Das erste Exemplar geht an Felbermayr


Neu ist auch, dass der Korb nicht am Fahrzeugheck, sondern geschützt in der Mitte der Ladefläche lagert. Bis zu 39 Meter Reichweite, mehr Korblast und eine kürzere Gesamtlänge stellt das Unternehmen obendrein in Aussicht. Apropos Aussichten: Auch wirtschaftlich nimmt sich das Wagnis Großgeräte-Entwicklung solide aus. Denn mindestens drei Kunden konnte Ruthmann bereits überzeugen: Der erste 90+-„Steiger“ wurde an Felbermayr verkauft, und der zweite an Hüffermann. Kunde Nr. 3 ist ein bekannter Arbeitsühnenvermieter aus dem Osten Frankreichs.
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In Deutschland schlägt Hüffermann als erster zu



Vertikal Kommentar
Bäm! Damit hat Ruthmann mal wieder knallhart nach- oder vorgelegt – je nach Blickwinkel. Nur das Geschäft mit extremen Arbeitshöhen hatte Ruthmann – nach dem gescheiterten Versuch mit seinem TTS1000 zu Beginn des Jahrtausends – der Konkurrenz überlassen. Während Bronto Maschinen mit 104 und 112 Metern im Portfolio hat, hat Palfinger auf der bauma 2013 mit seiner P900 die 90-Meter-Marke anvisiert und auf der APEX vergangene Woche die P1000 enthüllt. Sie folgt, zehn Jahre nach der Enthüllung der damals welthöchsten LKW-Bühne, auf die erfolgreiche WT1000 mit 102,5 Metern Arbeitshöhe.

Dass Ruthmann nicht nur ein Modell dabei hervor- und herausbringen wird, scheint klar. „Der T 9xx HF wird das erste Modell der Sky Performance-Baureihe“, heißt es. Weitere werden also folgen. In welche Höhen sich Ruthmann dabei aufschwingt, steht vorerst in den Sternen.

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