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21.03.2016

Manitowoc Crane baut Personal ab

Manitowoc Crane steht vor harten Einschnitten: Der US-Kranbauer hat angekündigt, dass es sein Geschäft von Grund auf neu formieren will. Damit soll auf die gesunkene Nachfrage reagiert werden. Zugleich will das Unternehmen seine Effizienz steigern.

Zu den angekündigten Veränderungen gehört der Stellenabbau in mehreren Werken: im Grove-Werk in Shady Grove, Pennsylvania, sowie im Werk und am Hauptsitz in Wisconsin. Außerdem sollen weitere Werke geschlossen und die Kosten weiter gesenkt werden, zusätzlich zu den bereits am Jahresende beschlossenen Maßnahmen. Ende Januar hatte Manitowoc Crane bereits sein Werk im brasiliansichen Passo Fundo stillgelegt.

Der neue CEO Barry Pennypacker sagt: „Wie wir bereits mitgeteilt haben, unterscheidet sich dieser Zyklus von allen anderen in der jüngeren Vergangenheit. Seitdem ich dem Unternehmen im Dezember beigetreten bin, habe ich eine Strategie entworfen, die auf Kunden, Angestellte und Aktionäre ausgerichtet ist. Mein Ziel ist es, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die von Innovation und Schnelligkeit geprägt ist.“

Und weiter sagt er: „Unser Geschäft besitzt langfristig großes Potenzial für Wachstum und verbesserte Ertragskraft. Dennoch gibt es eindeutige Gelegenheiten, das Ergebnis kurzfristig zu verbessern und zugleich die Branchenführerschaft des Unternehmens auszubauen. Die heute angekündigten Maßnahmen werden unsere Marge steigern und unsere Flexibilität im Hinblick auf die Kundenbedürfnisse.“ Details sollen bei der Vorstellung der Zahlen fürs erste Quartal bekanntgegeben werden, so Pennypacker.

Vertikal Kommentar
Es ist immer interessant zu sehen, wie ein neuer Unternehmenschef, der von außerhalb kommt, sich in den ersten sechs Monaten verhält.
Da gibt es den einen Typ, der reinkommt mit blumigen Managerversprechen, Wutgeheul und Planänderungen für ein Schiff, das nur noch ein Wrack ist. All das erfolgt natürlich bevor er sich mit der Firma, den Kunden und Mitarbeitern richtig vertraut gemacht hat, sodass er weder die Situation noch mögliche Probleme erkannt hat oder den Markt richtig kennt. Dieser Managertyp verursacht massiven Schaden, bevor seine Inkompetenz auffliegt. Dann wird er mit goldenem Handschlag verabschiedet, um das nächste Unternehmen herunterzuwirtschaften.

Dann gibt es den Unternehmertyp, der sich bedächtig und vorsichtiger gibt, nicht viel Substanzielles von sich gibt, stattdessen lieber zuhört und im ersten halben Jahr lernen will, wie das Unternehmen tickt. Dann zieht sich das über zwei Jahre oder länger noch hin, nichts passiert und wird passieren, auch wenn das Unternehmen dies bräuchte.

Es gibt Zeiten und Umstände, die beiden Extremen gerecht werden. Zum Beispiel wenn ein Unternehmen vor dem finalen Absturz steht, kann nur ein Draufgänger die notwendigen eiligen Schritte noch einleiten, zumal es nichts zu verlieren gibt. Genauso gut kann es sein, dass ein ruhiger Unternehmenslenker ideal ist, ein Manager, der erst mal jeden seinen Job machen lässt und so die Angestellten und die Aktionäre bei Laune hält.

Die meisten Manager liegen natürlich irgendwo zwischen diesen beiden Extremen. Zu welcher Seite Barry Pennypacker tendiert, ist schwer zu sagen. Einige seiner Aussagen und sein Stil geben Anlass zu der Vermutung, dass er eher der Draufgängertyp ist – zumindest ist er keineswegs der Ruhige, der nichts überhasten will. Bei dem derzeitigen Marktumfeld ist es so gut wie sicher, dass Manitowoc einiges infrage stellen muss. Muss die Fertigung an so vielen Orten erfolgen? Würde man nicht profitieren von einer Verschlankung des Verwaltungsapparats an der einen oder anderen Stelle? Also wäre der Managertyp mit ruhiger Hand im Moment nicht gefragt.

Hoffen wir, dass der Manitowoc-Boss irgendwo zwischen diesen beiden Polen liegt und dass er sich als genau das herausstellt, was das Unternehmen jetzt benötigt. Die Zeit wird es zeigen.

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