Der letzte Heuler
18. März 2014 | Kommentare (0)

Auf dem Plan steht der Transport eines 243 Tonnen schweren Transformators. Mit Hilfe des Hubtisch-Lastverteilers wird dieser auf 2 x 10 Achslinien des Typs Inter-Combi SP fixiert. Mit 10,2 Metern Länge, 3,4 Metern Breite und 4,5 Metern Höhe eine konzentrierte Last, die Fahrer, Meister und Transportleiter einiges abfordert. Der Startschuss fällt gegen 21.15 Uhr an der Amprion-Umspannanlage in Winnenden.
Gleich zu Beginn wird es anspruchsvoll, da zehn Prozent Steigung und eine Spitzkehre in Richtung Schwaikheim zu bewältigen waren. Traktion und Antriebskraft des InterCombi an zwölf hydrostatisch angetriebenen Doppelpendelachsen erweisen sich dabei als ausreichend und zudem fein dosierbar. Die Strecke führteweiter durch die Ortslage Schwaikheim in eine Spitzkehre. Dieser Bereich liegt ebenfalls an einer Steigung von zehn Prozent, innerhalb derer das Fahrzeug die Richtung wechseln und anfahren muss.

Dieser Vorgang dauerte etwa vier Minuten, in denen die Fahrer die Fahrtrichtung der Trägerfahrzeuge mehrfach elektronisch umstellen. Die Fahrersitze werden dabei um 180 Grad gedreht, um die Bedienung der Trägerfahrzeuge in entgegengesetzter Richtung zu ermöglichen. Ein Umhängen und Wenden der Zugmaschinen, das in der Regel einen Zeitverlust bedeutet, ist bei dem selbstfahrenden Fahrzeug nicht notwendig. Die erneute Anfahrt in der Steigung erfolgt mühelos, und die Fahrtgeschwindigkeit kann schnell wieder aufgenommen werden.

Der erste Kreisverkehr, noch in der Ortslage Schwaikheim, stellt die größte Herausforderung des Transports dar. Dabei kann der verstellbare Lastverteiler eingesetzt werden, der durch das Nivellieren des Hubtisches noch während der Fahrt den erforderlichen Freiraum schafft, um den Transformator über den ansteigenden Sektor der Kreisinsel schwenken zu lassen.

Hierbei wird auch die für das ITER-Projekt ergänzte funkgesteuerte Hubfunktion der Pendelachsen eingesetzt, die sich auch für die regulären Umsetztransporte der HCS als äußerst hilfreich erweist. Bis zur Ankunft gegen 23 Uhr passiert der Transport so noch problemlos drei weitere Kreisverkehre. Ganz ohne Heulen.