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26.07.2013

Ein Fall für Zwei

Auf dem Weg der Vereinigten Staaten in die Energie-Autonomie war das vergangene Jahr ein echter Meilenstein. Denn laut dem amerikanischen Windenergie-Verband (AWEA) verbuchten Windenergie-Anlagen in den USA 2012 das bislang stärkste Jahr mit neu installierten Kapazitäten von insgesamt 13.124 MW in 26 Bundesstaaten und Puerto Rico. Allein im 4. Quartal gingen neue Anlagen mit einer Leistung von zusammen 8.380 MW ans Netz. Bis Ende 2012 wurden mittels Windkraft mehr als 60.000 MW Strom erzeugt.

Im Frühjahr hat der Anlagenbauer RPM Access (RPMA) aus West Des Moines mit Hilfe von zwei Terex CC2800-1-Raupenkranen das Hawkeye-Windparkprojekt im ländlichen Fayette County im US-Bundesstaat Iowa erfolgreich abgeschlossen. Auch diese Installation trug ihren Teil zum Rekordjahr für die Windbranche bei. Die 15 Windkraftanlagen von Hawkeye erzeugen genug Energie, um jedes Jahr mehr als 12.000 Haushalte mit Strom zu versorgen, und sparen den Ausstoß von mindestens 60 Tonnen Kohlendioxid, 360 Tonnen Schwefeldioxid sowie fast 225 Tonnen Stickstoffoxiden ein.

Die große Anzahl der Windkraft-Projekte stellt für einen relativ kleinen Anlagenbauer wie RPMA ein zweischneidiges Schwert dar. Auf der einen Seite besteht auf dem Markt eine große Nachfrage nach dem Aufbau neuer Windräder. Auf der anderen Seite limitiert die begrenzte Verfügbarkeit geeigneter Krane die Planung solcher Projekte.

„Schwerlastkrane zum Aufbau der Windkraftanlagen können zum Engpass werden“, erläutert Steve Dryden, Präsident von RPMA. „Kranunternehmen erledigen normalerweise erst die großen Aufträge.“ Das heißt, kleinere Projekte wie Hawkeye müssen zurückstehen, bis ein Kran verfügbar wird.
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Steve Dryden


Bevor der CC2800-1 vor Ort gebracht wurde, sorgte der Generalunternehmer Nordex aus Chicago für die erforderliche Infrastruktur: In den ersten Teilprojekten seit November 2011 wurden 6,8 Kilometer Zufahrtsstraßen gebaut und 19 Kilometer Erdkabel verlegt. Im darauffolgenden Frühjahr begannen die Bautrupps mit dem Gießen von 15 Turmfundamenten, in denen jeweils an die 460 Kubikmeter Beton verbaut wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden CC2800-1 bereit für ihren Transport zur Baustelle. Dann konnte es losgehen.

Im Durchschnitt wurde alle zwei bis drei Tage eines der 100 Meter hohen Windräder aufgestellt. Für jede Anlage waren sieben Hübe notwendig: fünf Turmsegmente, eine Gondel (bestehend aus Plattform, Generator, Getriebe, Kühleinheit und Steuerung), sowie eine Baugruppe aus Rotorblättern und Nabe. Die großen Nabenhöhen bringen im Vergleich zu den noch vor einigen Jahren gängigen 80 Meter hohen Bauformen zusätzliche Herausforderungen mit sich, da die Windscherung in Höhen zwischen 80 und 100 Meter über dem Erdboden stark zunimmt.

Daher (und zur Beschleunigung des Turmaufbaus) wurden die Krane unterschiedlich konfiguriert: Der eine CC2800-1 wurde mit langem Ausleger und vollem Gegengewicht ausgestattet, um die oberen beiden Turmsegmente, die Gondel und die Naben-/Rotorblatt-Baugruppe an ihren Platz zu heben. Der zweite Kran wurde mit kürzerem Gittermastausleger konfiguriert; ausreichend, um damit die unteren drei Turmsegmente zu einer Gesamthöhe von 60 Meter zu errichten.
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Einsatz an der Hawkeye-Windfarm in Iowa


Die schwereren Sockelsegmente, die der kürzer gerüstete und beweglichere Kran errichtete, brachten 72 bis 74 Tonnen auf die Waage. Danach wurde der Raupenkran 400 Meter bis anderthalb Kilometer weiter bewegt, um den Aufbau des nächsten Turmsockels anzugehen.
Kurz darauf folgte der größere Bruder, um den Aufbau der Windturbine fertigzustellen. Er bewältigte den Hub der beiden oberen Turmsegmente: der 272-Tonnen-Gondel sowie der 34 Tonnen schweren Naben-/Rotorblatt-Baugruppe.

Mit einigen Sonderkomponenten wie verstärkten Auslegersegmenten und verwindungssteifem, speziell windkraft-optimiertem Wippausleger kann der 600-Tonner auch ohne sein Superlift-System selbst 100 Meter hohe Windkraftanlagen aufstellen, wodurch beim Auf- und Abbau des Krans viel Zeit gespart wird – für RPMA bei diesem Projekt ein ganz entscheidender Vorteil. Denn die Krane mussten für ihren Transport zwischen den einzelnen Anlagen zweimal teildemontiert werden.

Nachdem der kürzer gerüstete CC2800-1 den Aufbau der drei Sockel-Turmsegmente der 15. und damit letzten Turbine abgeschlossen hatte, wurde ein längerer Ausleger angebaut, sodass er ebenfalls für die restlichen Arbeiten an den Anlagen eingesetzt werden konnte. Innerhalb eines Monats waren diese Arbeiten abgeschlossen.

RPM Access gehört zu den führenden Errichtern von Windkraftanlagen im Mittleren Westen der USA, insbesondere von kleineren Anlagen für lokale Versorger. Das Unternehmen zeichnet in Iowa für Projekte mit mehr als 716 MW erzeugter Windenergie verantwortlich, was ca. 15 Prozent der insgesamt in diesem Bundesstaat installierten Windkraft-Kapazität entspricht. Derzeit betreibt RPMA die Windparks Elk in Delaware County (41 MW), Hawkeye in Fayette County (36 MW) und Rippey in Greene County (50 MW).

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