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08.11.2012

620 Tonnen Ballast für Brückenhub

Schwergewichte unter sich: Der für den Einsatz vorgesehene Kran, ein Liebherr LG 1750 aus der Flotte von Felbermayr, bringt fast das Vierfache der Last auf die Waage: Einem Eigengewicht von rund 800 Tonnen steht eine 220 Tonnen schwere neue Brücke gegenüber.

Bei strahlendem Sonnenschein wird die neue Eisenbahnbrücke im österreichischen Nettingsdorf am frühen Morgen am Ausleger des rund siebzig Meter in den Himmel ragenden Krans angeschlagen. Zahlreiche Schaulustige erleben mit dem Einheben der neuen Brücke auch ein seltenes Ereignis; denn die alte Brücke ist Baujahr 1905. Damit gehört das Bauwerk konstruktionsbedingt schon zu den Greisen ihrer Machart.
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Beste Bedingungen für den Hub herrschten am Einsatztag


„Der Kran hat ein Gesamtgewicht von 800 Tonnen“, sagt Felbermayr-Einsatzleiter Gottfried Hrast. Es versteht sich, dass bei solchen Einsätzen dem Transport des Krans immer eine besondere Bedeutung zukommt. Allein für die insgesamt 620 Tonnen Ballast sind schon etwa dreißig LKW-Transporte nötig gewesen.

Um den Kran aber auch sicher aufstellen zu können, musste im Vorfeld die Stellfläche, den angegeben Stützdrücken entsprechend, verdichtet werden. „Für so einen Hub muss mitunter auch etliche Monate geplant werden“, weiß Hrast. Jetzt ist es soweit: Der Hub beginnt. Langsam, ganz langsam beginnen sich die Stahlseile zu spannen. Die Anschlagpunkte werden noch einmal einem prüfenden Blick unterzogen.

„Alles okay“, ist aus dem Funkgerät des Einsatzleiters zu hören.
Der Kran hebt die Last an und schwenkt die 45 Meter lange Brücke Richtung Krems. Jetzt ist ein entscheidender Moment gekommen: Um den Hub fortführen und die Ausladung erhöhen zu können, müssen ergänzend zu den 220 Tonnen Oberwagenballast noch 400 Tonnen Schwebeballast aufgenommen werden.
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Sanft schwebt die Brücke an ihren Bestimmungsort


Beim weiteren Hub ist es wichtig, mit zunehmender Ausladung der Last auch den Schwebeballast in entgegengesetzter Richtung auszufahren – als Gegengewicht sozusagen. Nach etwa zwei Stunden ist der Hub weitgehend erledigt. Jetzt folgt Millimeterarbeit: das Positionieren der Brücke am fixen Ende. Die Brücke besteht aus Stahl, hat eine Stützweite von 43,20 Meter und ist 7,25 Meter breit.

Derartige Brücken verändern aufgrund der Temperatur ihre Länge. „Bei dieser Konstruktion können das schon auch einmal acht Zentimeter sein“, berichtet Hrast aus der Praxis. Deshalb wurde die Brücke an einem Ende sozusagen fix montiert und auf der gegenüberliegenden Seite auf einem Widerlager abgelegt, das die thermische Ausdehnung der Brücke ausgleichen kann. Mittlerweile ist die Brücke schon lange für den Verkehr wieder freigegeben worden.

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