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23.10.2012

Mit dem Ladekran auf Bombensuche

Bombensuche mit Ladekran: Bei Bauvorhaben in Hamburg, insbesondere im Hafengebiet, muss der Baugrund auf Grund eines Beschlusses des Hamburger Senats auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht werden. Hierzu werden oft die Spezialisten der Firma Eggers Kampfmittelräumdienst gerufen, die mit einem Palfinger Ladekran PK 33002 EH und hydraulischem Bohrgerät das Erdreich sondieren.

Montiert ist der PK 32002 EH am Heck eines geländegängigen Mercedes Benz Zetros-LKW. Auffällig präsentiert sich das Fahrzeug als Langhauber und mit der Aufschrift „Kampfmittelbergung“. Bei den Arbeiten mit Ladekran und hydraulischem Bohrgerät erweist sich die Mannschaft um Kranfahrer Thomas Kronbügel jedoch nicht als Haudegen, sondern als erfahrenes und besonnenes Team an Kampfmittelräumern.
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Aufmerksam verfolgen die Kollegen, wie Thomas Kronbügel den PK 32002EH steuert und den Erdbohrer im Boden versenkt


Mit Routine und Sorgfalt wird ein gut 13,5 Meter langer Erdbohrer am Bohrmotor befestigt und mit dem PK32002 EH in die Höhe gezogen. Dann gilt es, den nach einem vorgegebenen Raster festgelegten Bohrpunkt genau zu treffen und den Bohrer im Erdreich zu versenken.

„Ein wenig Erfahrung und Fingerspitzengefühl, dann klappt die Sache schon“, so Kronbügel. Per Fernbedienung lässt sich der Ladekran millimetergenau steuern, und schon beginnt der Hydraulikmotor am Ausleger des Ladekrans zu arbeiten. Gleichmäßig verwindet der Bohrer im Erdreich. Die Abstimmung zwischen Einziehen der Ausschübe und gleichzeitig genauem Absenken der Kranspitze erfolgt synchron und zeichnet die ruckelfreie und gleichmäßige Arbeit des Krans aus.

Thomas Kronbügel meint: „Der Kran ist spitze und lässt sich wirklich so präzise steuern, dass wir noch keine Probleme beim Bohren hatten.“ Kran und Hydraulik wurden ganz nach seinen Wünschen von der Palfinger-Niederlassung in Hamburg eingestellt. So wurden die Literleistung und der Druck der Hydraulikanlage am Fahrzeug deutlich erhöht, um auch in besonders schweren Böden arbeiten zu können.

„Dabei ist das Bohren, also das Einfahren des Bohrgestänges nicht unbedingt das Problem, sondern das Aufholen. Da geht es schon mal an die Leistungsgrenze der Anlage. Man kann auch hören, ob der Motor gequält wird.“ Der hydraulische Bohrmotor am Ausleger des Ladekrans ist mit hydraulischen Schnellkupplungen an das Trägergerät angeschlossen und erreicht eine Leistung von maximal 1.650 Umdrehungen pro Minute.

Ist das Loch mit einem Durchmesser von 150 Millimetern erstellt, wird ein 14 Meter langes Kunststoffrohr eingebracht. Auch hier ist entsprechende Präzision gefragt, um das Rohr ohne Problem zu versenken. Kein Problem mit dem Ladekran. Das Team schafft rund 40 Bohrlöcher am Tag. Dann kommt der Messtrupp und macht sich bei den Untersuchungsmethoden das auf der Erde vorhandene Magnetfeld zunutze. Stoffliche Veränderungen im Untergrund wie zum Beispiel Eisenteile beeinflussen die magnetischen Kennwerte messbar und sind somit aufspürbar.

Auf den Räumstellen kommen unterschiedliche Sondierungsverfahren zum Einsatz: Cäsiummagnetometer, Fluxgate-Gradiometer sowie Georadar, Flächensondierung durch Metalldetektoren inklusive computergestützter Auswertung und Aushubbegleitung durch Fachpersonal sowie Tiefensondierung in kunststoffverrohrten Bohrverfahren inklusive computergestützter Auswertung. Dabei sind Tiefenmessungen bis 20 Meter mit Hilfe von Sonden in Bohrlöchern möglich.

Sind die Sondierungsarbeiten abgeschlossen, werden die Kunststoffrohre wieder mit dem PK 32002EH aus dem Erdreich gezogen. Die Bohrlöcher werden dann von Arne Meyer mit einem Gemisch aus Quellton, Sand und Wasser wieder verfüllt. „Der eine bohrt das Loch, der andere macht es wieder zu.“




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