Direkt in die Kaverne
15. April 2011 | Kommentare (0)

Um sicherzustellen, dass dieser einmalige Sondertransport reibungslos über die Bühne geht, absolvierte Felbermayr mit Scheuerle-SPMTs eine so genannte Schablonenfahrt in den fünf Kilometer langen Limbergstollen, um die räumliche Geometrie des Stollens testen zu können. Bei der Konstellation SPMT + Tragschnabelbrücke + Schablone und einem Gesamttransportgewicht von insgesamt 420 Tonnen musste eine Steigung von zwölf Prozent gemeistert werden. Ein SPMT-Transport in dieser Konstellation ist bisher weltweit einmalig.

Nach gelungenem Test konnte es losgehen: Der Transformators traf per Bahn in Maishofen ein und wurde auf 16 Achslinien SPMT (self-propelled modular transporter) umgeschlagen. Dabei handelte es sich um 2 x 8 Achslinien SPMT, welche im so genannten offenen Verbund mit zwei Power-Pack-Units des Typs Z350 eingesetzt wurden. Durch die Scheuerle-Elektronik und ein Datenkabel zwischen den beiden Antriebseinheiten konnte diese Kombination mit nur einer Fernbedienung und von einer Person gesteuert werden.

Zur Bewältigung der rund zwanzig Kilometer bis zum Baulager und der Steigungen wurde eine Sonderkonstruktion gefertigt, welche den Einsatz einer sicherheitshalber angekuppelten Zugmaschine zur Unterstützung des ohnehin schon tausend PS starken Power-Packs möglich machte.

Von den letzten sechs Kilometern führten fünf Kilometer durch den Schrahnbachtunnel. Die extrem engen Platzverhältnisse machten das Passieren zu einer besonderen Herausforderung. Doch dank der guten Manövrierbarkeit der SPMTs und der Erfahrung des Felbermayr-Transport-Teams konnte der Trafo sicher bis in das im Berginneren gelegene Kraftwerk transportiert werden.
Bereits 1955 ging in Kaprun das älteste Großkraftwerk der heutigen Verbund Austrian Hydro Power AG ans Netz. 2012 sollen dort zwei weitere Maschinensätze mit insgesamt 480 Megawatt erneuerbare Energie produzieren.