29.07.2010
Gasturbine unterwegs mit Schnabelbrücke
„Insgesamt hatten wir rund 350 Kilometer mit der 302 Tonnen schweren Gasturbine zu bewältigen“, erzählt
Daniel Costea vom Felbermayr-Standort Bukarest. Die Route führte, ausgehend vom Hafen Constanta, via Donau nach Oltenita und weiter in das Gas- und Dampfkraftwerk nach Brazi.
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Den ersten Teil der Reise absolvierten die insgesamt 50.000 Frachttonnen auf einem Flachdeckponton
Zu Beginn wurde die Turbine im Schwarzmeerhafen Constanta auf den SPMT umgeschlagen und auf ein Flachdeckponton gerollt. Im Anschluss ging es auf der Donau in die rund 210 Kilometer entfernte Stadt Oltenita. Das sei die einzig technisch machbare Lösung gewesen, meint Costea: „Mit einer Breite und Höhe von rund sechs Meter und einer Länge von fast 13 Meter war es in diesem Fall notwendig, den Verkehrsweg Straße zu umgehen.“
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Eine Transportlänge von 110 Metern erforderte eine gute Routenplanung
Ab der siebzig Kilometer südlich von Bukarest gelegenen Stadt Oltenita wurde die Gasturbine mittels einer so genannten
Schnabelbrücke transportiert. „Das war nötig, um die Transporthöhe so gering wie möglich halten zu können“, erklärt Costea den Sinn der Vorrichtung die vorne und hinten, im Sinne einer optimalen Achsverteilung, auf je 22 Achsen gelagert war.
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Das Gewicht der 302 Tonnen schweren Gasturbine war auf insgesamt 44 Achslinien verteilt
Für die nötige Kraft sorgten zwei Zugmaschinen und eine Schubmaschine mit zusammen rund 2.000 PS. Insgesamt ereichte die 110 Meter lange Kombination inklusive Gasturbine somit ein Transportgewicht von 650 Tonnen. Kein Wunder also, dass nicht nur unzählige Kabel und Verkehrszeichen dem Transport im Weg standen, sondern auch Brücken, deren Traglast zu hinterfragen war. „Insgesamt waren für 34 Brücken statische Berechnungen nötig“, so Costea. Glücklicherweise seien aber alle Übergänge ausreichend dimensioniert gewesen.
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Die „Heben- und Senken-Funktion“ ermöglichte auch ein Unterfahren von Brücken
Eine Eigenheit im rumänischen Straßenverkehr sind auch Fußgängerübergänge, welche alle paar Kilometer die direkte Straßenverbindung von Bukarest nach Ploiesti kreuzen. Mit einer Höhe von 4,2 Meter bildeten sie für den mehr als sechs Meter hohen Transport unüberwindbare Hindernisse. Eine Umfahrung dieser Barrieren war unumgänglich. Ein Umweg von fast 200 Kilomter musste in Kauf genommen werden.
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Geteilte Last ist halbe Last: Für die Querung einer zweigeteilten Brücke machte der Transport die Grätsche. Somit wurde das Gesamtgewicht des Transportes von 650 Tonnen aufgeteilt.
Nach drei Tagen war das Kraftwerk in Petrobrazi, wenige Kilometer südlich von Ploiesti, erreicht und die Gasturbine konnte eingebracht werden. Ergänzend dazu wurden noch Trafos, Heizmodule und weitere
Oversized Cargos mit insgesamt 50.000 Frachttonnen zur Kraftwerksbaustelle transportiert. Zudem transportierte der österreichische Schwertransportspezialist noch eine weitere Gasturbine, eine Dampfturbine und drei Generatoren, deren Transport Ende Juni erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
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Für 34 Brücken waren statische Berechnungen nötig
Der Vollbetrieb des Kraftwerks ist seitens Petrom für 2012 vorgesehen. Mit einer Leistung von 860 Megawatt wird es dann mehr als acht Prozent des in Rumänien produzierten Stromes erzeugen.
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