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17.12.2017

189 Meter Auslegerlänge für Kaminabbruch

In den vergangenen Monaten wurde das bislang höchste Gebäude der Steiermark dem Erdboden gleichgemacht. Zum Einsatz kam dafür ein Liebherr LR 1750 Raupenkran mit einer maximalen Hakenhöhe von 187 Metern.

Rund 50 Jahre lang thronte der Kamin des Fernheizkraftwerks Werndorf südlich von Graz als höchstes Gebäude der Steiermark 175 Meter hoch über dem Erdboden. Mitte August begannen die Abbrucharbeiten für den markanten Kamin. Ein Raupenkran mit technischen Highlights rückt an, und die Geschichte dieses markanten Bauwerks neigt sich dem Ende zu.
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Ein Liebherr LR 1750 kümmerte sich um den Kaminabbruch


749 Tonnen Einsatzgewicht
„51 LKW-Transporte waren nötig, um den Kran zum Einsatzort zu bringen“, sagt Michael Lehner von der Felbermayr-Projektabteilung in Wels. Geschuldet sei das vorwiegend der Auslegerlänge von insgesamt 189 Metern. „Zuletzt hatten wir einen Kran in dieser Konfiguration für die Errichtung einer Gasumwandlungsstation in Spanien im Einsatz“, erinnert sich Lehner.

Zusammen mit 665 Tonnen Ballast bringt es der Kran so auf ein Einsatzgewicht von 749 Tonnen. Und damit hatten die Ingenieure bereits das erste Problem zu lösen. Denn der einzig mögliche Stellplatz für den Kran erfüllte nicht die statischen Erfordernisse, zudem führte auch eine Gasleitung unter dem Kran hindurch. Zu guter Letzt konnten diese Probleme aber mit einer Bodenverbesserung gelöst werden.
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Nach dem Abstellen der Turmsegmente wurden sie unter Einsatz einer Arbeitsbühne am Mobilkran angeschlagen


187 Meter Hakenhöhe
Um das erste größere Kaminsegment zu Boden zu bringen, mussten die Monteure unzählige Male mit dem Arbeitskorb hochfahren, um Schweiß- und Schraubverbindungen zu trennen. Spannend wurde es dann aber beim ersten großen Hub, dem etliche kleine Hübe für das Abmontieren von Leitern und Geländern vorangegangen waren. Dabei galt es, das oberste Kaminsegment mit etwa 20 Metern Höhe und 16 Tonnen errechnetem Gewicht sicher zu Boden zu bringen.

Das Gewicht stimmte und es herrschte kaum Wind – ideale Verhältnisse für die Kranung. Und so erreichte das Rohr nach etwa einer halben Stunde sicher den Boden. Dort angekommen, wurde das untere Ende an einem Mobilkran mit 350 Tonnen maximaler Traglast angeschlagen und in die Horizontale bewegt, sodass es am Boden zu liegen kam. Anschließend wurde es mit Schneidbrennern zerkleinert und abtransportiert. Die weiteren Kaminsegmente wurden in ähnlicher Form abgetragen.
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Am Boden angekommen, wurden die Turmsegmente zerkleinert und recyclet


Bereits mit dem Abtragen des ersten Kaminsegments hat der Turm die Vorherrschaft in Sachen höchstes Gebäude in der Steiermark eingebüßt: Denn der 2012 errichtete Kamin des benachbarten Gas- und Dampfkraftwerks in Mellach bringt es ebenso auf 175 Meter Höhe. Somit hat dieser jetzt die Alleinherrschaft in der Steiermark inne, gefolgt vom Sendemast in Dobl sowie vom Kamin der RHI in Trieben, die beide 140 Meter hoch sind.


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