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09.12.2016

Palazzani-Bühne für AKW

Nicht nur der havarierte Reaktor von Tschernobyl musste „eingesargt“ werden und benötigte dafür immer wieder Krane und Arbeitsbühnen, sondern auch ein Atomkraftwerk benötigt gelegentlich Zugangstechnik. Ganz spezielle Zugangstechnik.

Das Kernkraftwerk in Sosnowy Bor, 80 Kilometer westlich von Sankt Petersburg an einer Bucht des Finnischen Meerbusens gelegen, hat eine speziell adaptierte 39-Meter-Raupenbühne von Palazzani geliefert bekommen. Ausgeliefert wurde sie durch den russischen Händler Vertex.
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Die Spezialbühne wird transportfertig gemacht


Es handelt sich um eine TSJ 39 mit sechsteiligem Teleskopausleger mit einem um 175 Grad abwinkelbaren Korbarm. In der „normalen“ Version bietet die Bühne 16,5 Meter Reichweite und eine maximale Nutzlast auf der Plattform von 230 Kilogramm. Um die anspruchsvollen Vorgaben des russischen Staatsunternehmens Rosatom umzusetzen, waren umfangreiche – geradezu herausfordernde – Anpassungen möglich.

Es geht darum, mit der richtigen zugangstechnischen Lösung die Feuerlöschanlage im Inneren des Reaktors zu warten, in knapp 39 Metern Höhe. Die Bühne musste in der Lage sein, eine schmale Schleuse auf einer Art Transportwagen zu passieren und auch mehrfacher Reinigung bzw. Dekontaminierung zu widerstehen. Dazu sei keine der am Markt erhältlichen Maschinen mit der geforderten Arbeitshöhe in der Lage, so Palazzani.
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Die Stützen können abgenommen werden


Also nahmen die Ingenieure von Palazzani und Vertex den Oberwagen der TSJ 39 und montierten ihn auf einen tiefliegenden Unterwagen. Diese Maschine war in eingefahrenem Zustand zwar kurz genug, um die Schleusendurchfahrt zu meistern, allerdings nur, wenn der Ausleger in einem bestimmten Winkel angehoben ist. Spezialabstützungen mit einem „Fußabdruck“ von drei mal vier Metern mussten ebenso her. Diese Stützen werden am Boden der Reaktorhalle verriegelt, um perfekte Standsicherheit und Stabilität zu gewährleisten.

Zuletzt erhielt die modifizierte TSJ 39 noch eine besonders widerstandsfähige Lackierung, damit sie den Dekontaminierungsprozess mehrfach passieren kann. Zugleich muss die Raupenbühne 60 Jahre halten! Die Ausschreibung durch Rosatom erfolgte bereits vor fünf Jahren; dieses Jahr endlich konnte die Bühne in der entsprechenden Spezifikation geliefert werden.
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Extreme Anpasungen waren notwendig, darunter ein 4 x 3 Meter Fußabdruck

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