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16.03.2016

Wacker Neuson: Umsatzplus und Gewinneinbruch

Der in München ansässige Baugeräte- und Kompaktmaschinenhersteller konnte im Geschäftsjahr 2015 seinen Umsatz erneut steigern, wenngleich in einem schwierigen Marktumfeld. Allerdings hat die Profitabilität des Unternehmens merklich gelitten.

Die Wacker Neuson Group konnte 2015 einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf 1,38 Milliarden Euro verzeichnen. Wechselkursbereinigt lag der Umsatzzuwachs allerdings nur bei drei Prozent.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 24 Prozent auf 103,6 Millionen Euro zurück, die EBIT-Marge sank kräftig von 10,6 auf 7,5 Prozent. Die im Oktober revidierte Prognose konnte der Konzern einhalten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12,7 Prozent auf 171,3 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss erreichte 66,2 Millionen Euro gegenüber 91,5 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Geschäftsverlauf des zurückliegenden Jahres zeigte eine hohe Volatilität einzelner Branchen. Der Umsatz fuhr fast schon Achterbahn: Während er im ersten Halbjahr 14 Prozent über dem Vorjahr lag, trübte sich das Bild in der zweiten Jahreshälfte derart ein, dass nur noch ein minimales Umsatzplus von mageren 0,7 Prozent heraussprang.

Die anhaltende Baisse an den Rohstoffmärkten belastete für den Konzern wichtige Absatzmärkte in Brasilien, Chile, Russland, Südafrika, Kanada, USA und Australien. „Die für uns wichtige Öl- und Gasindustrie in Nordamerika befindet sich derzeit in einer existenziellen Krise“, erläutert Cem Peksaglam. Der Vorstandsvorsitzende sagt weiter: „Viele Unternehmungen dieser Branche mussten ihren Geschäftsbetrieb bereits einstellen. Hauptursache hierfür sind die niedrigsten Preise für Rohöl der vergangenen zehn Jahre, welche eine wirtschaftliche Förderung in dieser Region unmöglich machen.“

Auch in der Landwirtschaft lief es nicht rund. „Während wir im ersten Halbjahr 2015 noch gegen den Trend wachsen konnten, verschlechterte sich das europäische Geschäft mit den landwirtschaftlichen Rad-, Teleskop- und Teleradladern in der zweiten Jahreshälfte sprunghaft“, führt Peksaglam aus. Als Grund hierfür nennt der Hersteller die niedrigen Preise für Milch und andere Agrarprodukte, welche sich auf einem Sechs-Jahres-Tief befinden und damit die Investitionsbereitschaft der Landwirte bremsten.

Dennoch waren die Kompaktmaschinen mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent erneut der größte Wachstumstreiber im Jahr 2015. Der Umsatz mit Baugeräten lag um ein Prozent unter dem Vorjahr und ging – bereinigt um Wechselkurseffekte – sogar um neun Prozent zurück. Im Geschäftsbereich Dienstleistungen, wozu Service und Ersatzteile zählen, stieg der Umsatz um vier Prozent. Kompaktmaschinen machten damit in Summe rund 50 Prozent vom Konzernumsatz aus, Baugeräte 30 Prozent und Dienstleistungen 20 Prozent.

Noch stärker als bisher legt der Konzern sein Augenmerk auf strikte Kostenkontrolle, gezielte Kostenoptimierungen und Steigerung der Effizienz von Prozessen. „Mit Synergien im Einkauf, zentral gesteuerten Logistikprozessen, intensiven Bemühungen im Rahmen von Lean Management sowie Standardisierungen in allen Unternehmensbereichen erwarten wir mittelfristig jährliche Kostenersparnisse im zweistelligen Millionen Euro-Bereich“, hebt Peksaglam hervor. Für das Jahr 2016 rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 1,40 und 1,45 Milliarden Euro.

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