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01.02.2016

Telehandler ziehen JLG nach unten

Der US-Hersteller JLG hat einen heftigen Einbruch bei Umsatz und Gewinn im 1. Quartal seines laufenden Geschäftsjahres mitgeteilt. Schuld daran sind die Teleskoplader; deren Verkauf ist ins Bodenlose abgestürzt.

Im 1. Quartal 2015/2016 hat JLG knapp 530 Millionen Dollar umgesetzt, 26 Prozent weniger als noch vor Jahresfrist. Der Verkauf von Arbeitsbühnen ging dabei um moderate 12 Prozent auf 242 Millionen Dollar zurück. Die Telehandler-Verkaufszahlen stürzten krachend ab: um minus 61 Prozent auf 112 Millionen Dollar. Dies beruht dem Unternehmen zufolge auf dem besonders guten Vorjahresvergleichsquartal, als sich viele Kunden massenhaft mit Maschinen eindeckten, bevor im Zuge der Umstellung auf Tier 4 die Preise erhöht wurden. Dem wollten die Kunden damals, so JLG, zuvorkommen. Mit Service & Ersatzteilen erwirtschaftete der Hersteller einen Umsatz von 176 Millionen Dollar.

Der Quartalsgewinn zerkrümelte um 74 Prozent auf 20,4 Millionen Dollar. Das liegt zum einen an niedrigeren Produktions- und Verkaufszahlen, aber auch daran, dass JLG 1,2 Millionen Dollar für Umstrukturierungen lockermachen musste, um die Mitarbeiterzahl zu senken. Immerhin ist der Auftragsbestand zum Quartalsende (31.12.2015) nur etwas geringer als vor einem Jahr: Er schrumpfte um lediglich 8,5 Prozent auf knapp 725 Millionen Dollar.

Auch beim Mutterkonzern Oshkosh sackte der Umsatz um 7 Prozent in die Knie, und zwar fast nur aufgrund der Zahlen von JLG. Der Gewinn vor Steuern ging aus demselben Grund um 68 Prozent zurück auf 16,2 Millionen Dollar.

Oshkosh-Chef Wilson Jones äußert sich wie folgt:„ Die Ergebnisse für das erste Quartal entsprechen im Großen und Ganzen unseren Erwartungen. Auch wenn wir weniger verdient haben, weil die Arbeitsbühnenzahlen im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahrs niedriger ausgefallen sind, so haben wir dennoch an einigen Fronten Fortschritte gemacht.“

Vertikal Kommentar
Wie krass der Absatz von Teleskopladern abstürzt, ist schon ein echter Schock. Und doch darf man nicht vergessen, dass JLG vor einem Jahr bei den Telehandlern um 33 Prozent zugelegt hat, weil die Leute quasi noch schnell hamstern und die neuen, teureren Tier-4-Maschinen meiden wollten. Im Laufe des Jahres sollte sich dieser Effekt abmildern. Möglicherweise ist 2016 für JLG das Gegenteil von 2015: schwache erste Hälfte, starkes zweites Halbjahr.

Der Markt ist momentan geprägt von reichlich Nervosität. Die rührt aber mehr von der allgemeinen Nachrichtenlage her und von lächerlichen Schwankungen am Finanzmarkt. Hoffen wir, dass sich all dies im Jahresverlauf wieder einpegelt; denn die zugrundeliegende Situation sieht für die meisten Unternehmen ziemlich gut aus. Die Zeit wird es weisen. Denn ein Quartal bedeutet noch lange keinen Trend.

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