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17.11.2014

Sicherheit zum Dritten

Sicherheit zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Die dritte Auflage des erst vor zwei Jahren aus der Taufe gehobenen Arbeitssicherheits-Forums der Firma Gardemann ging diesmal in der Hauptstadt über die Bühne. Und um selbige drehte sich fast alles dort, vorranging um das Thema Sicherheit rund um den Einsatz von Arbeitsbühnen.
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(v.l.n.r.) Hubert Gardemann, Reinhard Willenbrock, Uwe Dünkel, Ralf Hammesfahr, Rudi Clemens und Matthew Hickin


Auf der Veranstaltung wurden neueste Gesetze und Vorschriften erwähnt sowie vorbildliche Methoden, Vorgehensweisen und Praktiken für sicheres und effizientes Arbeiten in Höhen vorgestellt. Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr auch einen praxisbezogenen Teil unter dem Leitgedanken „Sicherheit zum Anfassen”. So wurden den rund 80 Teilnehmern des Forums nicht nur vier hochkarätige Vorträge geboten, sondern auch die Anbindung an die Praxis.

Den Anfang machte Branchenveteran Reinhard Willenbrock, Geschäftsführer von IPAF Deutschland, der über „Unfälle und deren mögliche Hintergründe” referierte. Er zeigte Unfallarten, Unfallursachen und beteiligte Bühnentypen. Anhand von Bildern und Videos veranschaulichte er einige prekäre Situationen, die aufgrund von Fehlverhalten bzw. einer unzureichenden Gefährdungsbeurteilung zu Unfällen führten.
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Rund 80 Leute folgtem dem Ruf von Gardemann, diesmal nach Berlin


„Um wichtige Rückschlüsse und mögliche Handlungen ableiten zu können, appelliere ich an alle Beteiligten, Unfallsituationen im Umgang mit Hubarbeitsbühnen bei der IPAF-Unfalldatenbank zu melden, damit wir den Ursachen auf den Grund gehen können, um sicheres Arbeiten in Höhen zu ermöglichen”, so Willenbrock. Trotz der genannten Beispiele belegen die Unfallzahlen im Vergleich zu Leitern, Podesten und Gerüsten schwarz auf weiß, dass Arbeitsbühnen für Arbeiten in Höhen nach wie vor die sicherste Zugangslösung darstellen.

Um „Abgasrußfilter” ging es im Vortrag von Rudi Clemens, Betriebsratsvorsitzender beim Bauunternehmen Frauenrath und Initiator des Netzwerks Gesunde Bauarbeit. Mit viel Herzblut ging Clemens darauf ein, dass Baustellenarbeiter in besonderem Maße Dieselabgasen ausgesetzt sind und daher nahezu doppelt so häufig an Lungenkrebs und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen leiden als die Allgemeinbevölkerung. Nur 13,8 Prozent der Beschäftigten in der Baubranche erreichen die Regelaltersrente.
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Rudi Clemens filterte das Essenzielle aus dem Thema „Abgasrußfilter für Baumaschinen“ heraus


„Dieselabgase sind seit Juni 2012 von der WHO als eindeutig krebserregend in die höchste Gefahrenstufe eingestuft worden. Hier besteht akuter Handlungsbedarf”, mahnte Clemens. Seine klare Forderung: Baumaschinen mit Partikelfiltersystemen nachzurüsten und eine vergleichbare rechtliche Situation zu schaffen wie beim PKW-Katalysator.

Über das Thema „Arbeitsschutz im Facility-Management” sprach Uwe Dünkel, leitender Sicherheitsingenieur bei Strabag Property & Facility Services. Humorvoll nahm er zu Beginn seines Vortrags das eher negative Image des Facility-Management (FM) auf die Schippe: vom „Hausmeister Krause” bis hin zum „Pfusch am Bau”.
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Uwe Dünkel sensibilisierte praxisnah


Dünkel beleuchtete an anonymisierten Praxiserfahrungen, dass es immer wieder zu folgenschweren Überschneidungen zwischen dem Arbeitsstättenrecht hinsichtlich der sicherheitstechnischen Betreuung und der Wahrnehmung von Verkehrssicherungspflichten (zum Beispiel Eigentümerpflichten) kommt. Des Weiteren ging er darauf ein, wie viel Sicherheit überhaupt möglich ist und in welchem Verhältnis diese zu dem Aufwand, den Kosten und der Zeit stehen.
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Schlussredner Ralf Hammesfahr


„Häufige Fehler treten bereits bei der Planung und Erstellung der Gefährdungsbeurteilung auf.” Das erläuterte der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Arbeitsschutz/Arbeitssicherheit Ralf Hammesfahr. Als Schlussredner ging er auf Anforderungen, Gefährdungen, Erfahrungen und Strategien zur Vermeidung von Fehlern bei Arbeiten in der Höhe ein. Vermeidungsstrategien sollen hier proaktiv entgegenwirken. Als Beispiel nannte er die Einhaltung von verbindlichen Regeln für Arbeiten in Höhen – von der Planung bis hin zur Endkontrolle, die entsprechende Qualifizierung von allen am Projekt beteiligten Personen sowie eine Null-Toleranz-Politik seitens des Managements, die festgestellte Fehler konsequent abstellt und positives Feedback gibt.

Nach den vier Vorträgen ging es am Nachmittag in die Gardemann-Mietstation Berlin-Neukölln. Wie erfolgt eine Einweisung vom Vermieter an den Nutzer? Das veranschaulichten Gardemann-Mitarbeiter. Wer wollte, konnten dabei die Rolle des Einweisers übernehmen und dabei Themen wie richtiges Abstützen, Notablass oder Steuern der Bühne aus dem Korb vermitteln.
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Gerd Philippi von Artex veranschaulichte sein Credo „Erst gurten, dann starten“


„Erst gurten, dann starten – Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA)” – dieses Themas nahm sich Gerd Philippi von der Firma Artex Personensicherungssysteme an. Der PSA-Experte erläuterte die Notwendigkeit von persönlichen Schutzausrüstungen sowie Rettungskonzepte für das Eintreten eines möglichen Unfalls. Der durchgeführte Dummy-Crashtest zeigte den Teilnehmern deutlich, welch gravierende Auswirkungen das Nichttragen einer PSAgA bei einer Fehlsteuerung und einer dadurch herbeigeführten Unfallsituation einer Arbeitsbühne haben kann...
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Arno Niechotz von Gardemann präsentiert Sicherheitseinrichtungen wie SkyRak


Zu guter Letzt versäumte es Gardemann nicht, auf sein Sicherheitszubehör hinzuweisen, wie zum Beispiel auf das SkyRak-System zum Transport schwerer und sperriger Lasten. Wer sie nicht kennt: Gemeint sind Material-Transportvorrichtungen, die im Arbeitskorb oder auf der Arbeitsplattform montiert sind. Dazu können Sie auch das Interview mit Matthew Hickin und Hubert Gardemannin der aktuellen Kran & Bühne lesen.
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Werner Gronau, Technischer Leiter bei Gardemann Arbeitsbühnen


Was verbirgt sich hinter TechX? Über dieses Qualitätsmanagementsystem für Werkstattabläufe konnten sich die Zuhörer zum Abschluss informieren; es dient zur Organisation, Steuerung und Kontrolle der Werkstattabläufe und wurde von JLG in der Entwicklung unterstützt. Das an Toyota angelehnte Prinzip beinhaltet unter anderem die Entwicklung und Umsetzung eines planmäßigen, präventiven Wartungssystems, die Einführung von allgemeinen technischen Standards sowie den Einsatz von fachlich geschultem und beauftragtem Werkstattpersonal.

„Gardemann ist es wichtig, das Sicherheitsbewusstsein im Umgang mit Hubarbeitsbühnen weiter zu schärfen, auf neue Vorschriften und Gesetze aufmerksam zu machen, technische Entwicklungen vorzustellen und Raum zum Erfahrungsaustausch zu bieten”, so Matthew Hickin, Geschäftsführer von Gardemann Arbeitsbühnen. „Mit unserem Arbeitssicherheits-Forum bieten wir unseren Teilnehmern genau diese Möglichkeit und werden die Veranstaltung auch im kommenden Jahr wieder durchführen.”

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