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26.03.2013

„Teupen steht viel besser da als 2009“

Teupen sah sich in den vergangenen Jahren wiederholt mit hartnäckigen Gerüchten konfrontiert, wonach das Unternehmen pleite sei. Nun hat der Gronauer Hersteller die Weichen neu gestellt, sowohl personell als auch finanziell: Zuletzt hat Michael Scheuß als CEO den Interimsgeschäftsführer Ralf Giere abgelöst und nun hat der Gronauer Hersteller einen weiteren Investor an Bord geholt. Alexander Ochs spricht mit Michael Wotschke, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing bei Teupen, über Gründe, Hintergründe und Abgründe.

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Michael Wotschke



Vertikal.Net: Herr Wotschke, Sie sind seit November 2009 Geschäftsführer bei Teupen. Wie steht das Unternehmen heute da verglichen mit vor dreieinhalb Jahren, als Sie ihr Amt antraten?

Michael Wotschke: Das Unternehmen steht heute deutlich besser da. Zum einen von der strategischen Positionierung und der regionalen Aufstellung her: Die Expansion in die USA, die wir damals vollzogen haben, hat uns in unserem Regionenportfolio ein großes Stück nach vorne gebracht, ebenso der Bereich Middle East und Asien. Zum anderen haben wir in dieser Zeit eine Reihe von neuen Produkten entwickelt oder vorhandene Produkte weiter verbessert. Das werden wir übrigens wieder auf der bauma 2013 unter Beweis stellen.

Zudem haben wir im Unternehmen ins Personal investiert, sodass Teupen im Vergleich zu vor vier Jahren nun deutlich gestärkt im Markt agiert. Des Weiteren haben wir auch in den Märkte investiert, in denen wir einen Direktvertrieb mit Servicenetzwerk installiert haben (in Frankreich, Polen, Skandinavien und zuletzt England). Das alles sind Maßnahmen, die Teupen heute vollkommen anders positionieren.

Würden Sie aus heutiger Sicht sagen, dass Teupen damals nicht so gut dastand?

Ja, natürlich. Die Krise hat ja alle Hersteller und alle Vermieter getroffen. Der Markt ist 2008 abgestürzt, das ging auch an Teupen nicht schadlos vorüber. Das war für Teupen auch eine schwierige Situation. Es war zugleich auch eine Chance, das Unternehmen zusammen mit unserem Gesellschafter neu zu positionieren. Das muss man auch mal bedenken: Genau in dieser Phase haben wir das Investment in die USA getätigt. Ich denke, es gibt nicht viele Unternehmen, die solch einen mutigen Schritt mit hohem finanziellen Aufwand in so einer Zeit vollzogen.

Und noch ein Blick zurück: Die Nord Holding ist jetzt seit 5 Jahren bei Ihnen Mehrheitseigentümer...

Genau, seit Anfang 2008. Wir haben seit kurzem, seit Ende 2012, einen weiteren Investor gewinnen können, der das Unternehmen ebenfalls finanziell begleitet, um uns auch von einigen Lasten in der Bilanz zu befreien und uns so finanziell völlig neu aufzustellen. Insgesamt sind wir also vollkommen gestärkt aus der Krise hervorgegangen.

Wieso wurde jetzt ein weiterer Investor gesucht?
Es waren eine Reihe von Banken am Unternehmen finanziell engagiert. Dies haben wir gemeinsam umstrukturiert. Das ist der Hauptgrund hierfür gewesen.

Können Sie eine Größenordnung angeben, wie viel Kapital da bereitgestellt worden ist?

Nein. Darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Es geht ja im Grunde vor allem darum, dass Teupen andere Finanzpartner von seinen bisherigen Erfolgen und künftigen Vorhaben überzeugen konnte.

Immer wieder machten Gerüchte die Runde, Teupen sei pleite? War es wirklich so dramatisch?

Wissen Sie, diese Gerüchte gibt’s ja überall. Es gibt Leute, die nichts anderes zu tun haben, als gegenüber dem Wettbewerb solche Sätze loszulassen; weil sie einfallslos sind. Es gibt viele andere Hersteller, denen dauerhaft nachgesagt wird, sei seien pleite oder so gut wie – das sind Dinge, um die kümmern wir uns gar nicht. Wir wissen, wie wir aufgestellt sind, wir wissen, was wir kapitalseitig im Rücken haben.

Wenn man verfolgt, was Teupen in den letzten Jahren – wie oben beschrieben – alles auf die Beine gestellt hat, dann sieht man auch, dass es Unternehmen am Markt gibt, die hierzu gar nicht erst in der Lage sind, die Dinge zu tun, die wir bewältigt haben. Teupen war ja schon totgesagt. Unser Punkt ist, dass wir auf Fakten hinweisen können und zeigen, was Teupen auch bewegt hat: Ein Unternehmen, das dauerhaft neue Produkte entwickelt oder Updates bringt; ein Unternehmen, das regional expansiv arbeitet; ein Unternehmen, das in bestimmten Märkten einen neuen Vertriebsansatz wählt, ein Unternehmen, das in neue Technologien investiert – das kann ja nicht so ganz tot sein.

Wie sieht die Planung für dieses Jahr aus, mit dem neuen Investor im Rücken?

Die Planung für uns ist weiterhin, dass wir das Unternehmen nach vorne bringen werden. Wir wollen einen Kurs fahren, der gesundes Wachstum ermöglicht, kein sinnloses Wachstum. Also Wachstum, das sich wirtschaftlich und auch für das Unternehmen rechnet. Das sind unsere Ziele. Wir haben Regionenziele und Produktziele, die wir verfolgen, und die zeigen im Prinzip alle in eine Richtung: nach oben.

Wie sehen Sie das Segment Anhängerbühnen?

Der Anhängermarkt, das wissen wir alle, ist ein Produkt, das in einzelnen Regionen stark, in anderen weniger stark nachgefragt wird. Es gibt Märkte, da wird man ohne Anhänger gar nicht erfolgreich sein können, es gibt andere Märkte, da ist der Anhänger schon Schnee von gestern. Fakt ist: Dieses Produkt existiert einfach im Markt, obwohl der Anhänger totgesagt ist. Aber er wird weiter gekauft und vom Markt verlangt, daher ist es ein Produkt, an dem man nicht völlig vorbeigehen kann unseres Erachtens.



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